Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe bzw. Mitbestimmung.
In unserer Kindertageseinrichtung ist Partizipation die ernst gemeinte, altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und Bildung. Die Grundlage, um die Selbstbestimmtheit des Kindes zu fördern und zu ermöglichen, ist eine vertraute und liebevolle Bindung zwischen dem Kind und der Erzieherin. Die Erzieherin als empathischer Impulsgeber, achtet darauf, dass jedes Kind den Raum für die eigenen Gedanken und Ideen bekommt und in seinem Tempo Erfahrungen machen kann. Entsprechend des lebensbezogenen Ansatzes kann das Kind frei wählen (z. B. wo, was, mit wem, wie lange es spielt) und sich selbst organisieren. Wir bieten dem Kind die Möglichkeit, durch eigene Entscheidungen, für sich selbst und andere Verantwortung zu übernehmen und zu erfahren, dass sich aus diesen Entscheidungen Konsequenzen ergeben. Sollte das Kind dabei Hilfe benötigen, steht ihm die Erzieherin zur Seite. Die Erfahrung, welche Entscheidung richtig war und die Möglichkeit zu reflektieren, ermöglicht dem Kind das bewusste Erleben von Konsequenzen eigener Entscheidungen. Um das Zusammenleben in der Gruppe möglich machen, gibt es in der Kita St. Josef Regeln und Grenzen, die von allen Menschen befolgt werden müssen. Diese geben den Kindern Halt und Orientierung. Die Aufgabe der Erziehrinnen ist es, dieser Auseinandersetzung geeigneten Raum zu geben.
Die Kinder werden als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen, ohne dass die Grenzen zwischen Erwachsenen und Kindern verwischt werden. In diesem Rahmen werden in unserer Kita auch altersangemessene Formen des Beschwerdemanagements gemeinsam mit den Beteiligten gefunden und durchgeführt.
Die Erzieherinnen ermutigen das Kind, sich direkt an den Gesprächspartner zu wenden, um seine Meinung zu sagen, Kritik zu äußern und sich Auseinandersetzungen zu stellen (Konfliktbegleitung). Dabei dient die Erzieherin als Vorbild, so dass auch sie sich mit dem Kind hinsichtlich ihres Verhaltens austauscht. Die Möglichkeit, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern und darzustellen, stärkt das Kind gegen Missbrauch und Übergriffe.
Die Kinderkonferenz bietet die Möglichkeit, mit mehreren Kindern zusammen Inhalte abzusprechen und Meinungen abzufragen. Transparenz, Vertrauen und Verlässlichkeit machen es den Kindern möglich, gemeinsam getroffenen Entscheidungen zu tragen.
Partizipation wird (als Grundhaltung) ebenso in der Zusammenarbeit mit den Eltern und im Team umgesetzt. Die Regeln, Wege und Vorgehensweisen machen wir für alle Beteiligten offensichtlich.